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S 47 im Schwarzen Meer
S 47 im Schwarzen Meer Quelle:Förderverein Museums-Schnellboot
   
Auftragserteilung 28.09.1939
Bauwerft Fr. Lürssen Bremen-Vegesack
Bau-Nr. 12840
Kiellegung 06.01.1941
Stapellauf
28.04.1941
Indienststellung 13.06.1941
Schiffsklasse Typ S38
Länge 34,94 m
Breite 5,10 m
Tiefgang 2,10 m
Verdrängung 115 Tonnen
Maschinenanlage 3 x Daimler-Benz MB 501 Diesel-Motoren 2000 PS
Geschwindigkeit 39  kn
Besatzung 21 Mann (1 Offizier)
Bewaffnung 2 Torpedorohre 53,3 cm
2 20-mm Maschinenkanonen
1 40-mm Kanone (ab Juli 1944)
Verbleib 29.08.1944 vor dem Hafen von Varna/ Bulgarien selbst versenkt; Position: 43° 11′ N27° 57′ O
 
 

Kommandanten

 
13.06.1941 - 21.11.1941 Lt.z.S. Hans-Joachim Stöve
22.11.1991 - 31.12.1941 Keine Informationen vorhanden
15.02.1943 - 28.02.1943 KptLt Karl Schneider-Pungs (S 49)
01.03.1931 - 29.98.1944 OLt.z.S. Otto-Erich Schlenzka
 
 

Flottillen

 
13.06.1941 - 30.09.1941 5. Schnellbootflottille (Ostsee)
01.09.1941 - 21.11.1941 2. Schnellbootflottille (Gruppe West)  
22.11.1991 - 31.12.1941 Keine Informationen vorhanden
01.01.1943 - 29.08.1944. 1. Schnellbootflottille (Schwarzes Meer)
   
   

Einsätze

 
23.06.1941 Ab dem 23.06.1941 Minenlegeoperationen zusammen mit S 28, S 29und S 45 in der Mündung der Irbenstraße zwischen der Ostsee und dem Golf von Riga
27.06.1941 Sicherung von Minenlegeoperationen des Minenschiffes "Bummer" in der Ostsee zusammen mit
S 28, S 46 und weiteren sechs Booten der 2. Schnellbootflottille
01.10.1941 S 47 wird nach Rotterdam zur 2. Schnellbootflottille verlegt und der Gruppe West unterstellt.
04.10.1941 Erster Einsatz gegen einen britischen Konvoi
19.11.1941 Zusammen mit S 41, S 53, S 62, S 104 und S 105 und 5 Booten der 4. Schnellbootflottille Bekämpfung eines britischen Südgeleitzuges.
21.11.1941

Während des Einsatzes gegen den britischen Geleitzug kommt es zu einer Kollision mit S 105 und S 41. S 47 erleidet starke Schäden an an Abteilung 7 und 8 sowie an Schrauben und Ruder.
Der Flottillenchef erteilt S 62 den Befehl S 47 abzuschleppen. Das Abschleppen von S 47 gelingt nur mit großer Mühe und niedrigster Fahrstufe, nachdem es zuvor mit Hilfe von Schlauchbooten als Fender von S 62 längsseits genommen wird. Um 05:47 führen britische MGB's drei Angriffe auf die Schnellboote durch Dabei wird der Kommadant von S 47, OLtzS Stöve, verwundet. Bei einem Angriff von britischen Spitfire-Bombern um 09:15 Uhr fällt der Maschinen-Maat Hans Röttger, drei Soldaten werden schwer und acht leicht verletzt. Nach einem weiteren Angriff wird S 47 losgeworfen, wird dann aber von dem eintreffendem Boot S 110 der 4. Schnellbootflottille auf den Haken genommen und nach Rotterdam geschleppt. Alle Boot der Flottille werden in Rotterdam AKB gestellt. S 47 geht zur Instandsetzung nach Wilhelmshaven.

1942 Keine Information vorhanden.
Ende 1942 Verlegung nach Konstanza/Rumänien am Schwarzen Meer zur
1. Schnellbootflottille
.
15.02.1943 Einsatzbereitschaft von S47 für Einsätze im Schwarzen Meer mit der Besatzung von S 49 ist hergestellt.
20.02.1942 S 47 und S 26 treffen von Konstanza kommend in Ivan Baba ein.
24.02.1943 Torpedierung eines kleineren Frachters (2000 BRT) südöstlich vor Tuapse auf
Position 44° 00′ N39° 10′ O
27.02.1943 Bekämpfung von vor dem Hafen von Kap Myšako ankernden Schiffen zusammen mit S 26 und S 51 auf Position 44° 39′ N37° 47′ O. Versenkung zweier Dampfer (2500 BRTund 2200 BRT), eines Küstenfahrzeuges (800 BRT) sowie eines Minensuchbootes (441 BRT) der Fugas-Klasse.
28.02.1943 Versenkung des Schleppers Mius (122 BRT) auf Position 44° 37′ N37° 49′ O.
13.03.1943 Am 12.03.1943 um 22:00 Uhr erfaßt ein Aufklärer des VIII. Fliegerkorps mit seinem Lichtenstein-Gerät einen durch zwei Kanonenboote gesicherten Tanker und wirft Leuchtbomben. Eine Rotte der 1. Schnellbootflottille befindet sich ca. 3 Semeilen südöstlich von Tuapse. S 47 und S 26 schießen um 02:47 Uhr je einen Torpedo, versenken den Tanker Moskva (6086 BRT) und setzen eine Bezinladung von 500 Tonnen in Brand.
18.03.1943 Operationen vor Tuapse zusammen mit S 28 und S 72.
Torpedierung eines Leichters (500 BRT) durch S 28.
Angriff eines gegnerischenFlugbootes mit Raketenbomben auf die Boote.
31.03.1943 Suche eines Konvois in Zusammenarbeit mit einem Nachtaufklärer des VIII. Fliegerkorps. Als die Schnellboote bis auf 20 Seemeilen an den Konvoi herangeführt sind, muss das Aufklärungsflugzeug auf Grund eines Motorschadens abdrehen. Ohne die Unterstützung durch den Aufklärer können die Boote den Konvoi nicht finden. S 47, S 28, S 72 und S 102 beginnen mit Minenlegeoperationen vor Kap Myšako.
15.04.1943 In der Nacht zum 15.04.1943 entdecken S 47, S 28, S 72 und S 102 auf Position 44° 25′ N38° 05′ O einen aus kleineren Schiffen bestehenden Konvoi mit nordwestlichem Kurs. S 28 vesenkt um 22:35 Uhr den Frachter Sakko i Vanzetti (818 BRT) auf Position 44° 30′ N38° 01′ O.
18.04.1943 Verlegung der 1. Schnellbootflottille von Ivan Baba nach Anapa.
Operationen im Angriffsraum. Nachts werden Torpedoangriffe auf Landungsstellen zwischen Kap Myšako und Sučuk durchgefüht. S 47 torpediert ein Wrack, welches mit einer Verbindungsbrücke zum Ufer als Brückenknopf genutzt wird. Insgesamt kommt es in der Nacht zu sieben Gefechten auf einen von den sowjetischen Schnellbooten und Wachbooten gesicherten Geleitzug von Gelenčik nach Myšako. Das sowjetische Wachboot MK-054 explodiert während des Gefechts auf Position 44° 39′ N78° 49′ O. Zwei sowjetische Küstenfahrzeuge werden durch Torpedos deutscher Schnellboote vor Myšako versenkt.
19.04.1943 - 24.04.1943 Jede Nacht erfolgen Angriffe auf den von den Sowjets besetzen Landungsstellen vor Kap Myšako.
30.04.1943 Zusammen mit S 26, S 49, S 51, S 72 und S102 Angriff auf einen aus drei Küstenfahrzeugen bestehenden Konvoi. S 51 versenkt zwei Küstenfahrzeuge von je 600 BRT und das dritte Fahrzeug von 500 BRT.
22.05.1943 S 47 trifft nach Motorenüberholung in Konstanza wieder in Ivan Baba ein.
09.06.1943 Gefechte vor der Küste vor Kap Myšako. Torpedoangriffe mit drei weiteren Booten der
1. Schnellbootflottille auf sowjetische Einheiten und Versenkung eines Küstenfahrzeuges (500 BRT), eines Leichters (300 BRT) sowie Zerstörung von Landungsbrücken.
14.061943 - 15.06.1943

Patrouillieneinsätze vor der Kaukasusküste; es wird jedoch kein feindliches Fahrzeug gesichtet.

24.06.1943 Gefechte mit einem Patrouillenboot der sowjetischen Küstenwache vor Kap Myšako.
29.06.1943 Minenlegeoperationen in der Bucht von Gelenčik
26.07.1943 Werftliegezeit in Konstanza zusammen mit S 40 und S 42.
28.10.1943 Die 1. Schnellbootflottille erhält den Befehl, den Stützpunkt Ivan Baba zu räumen und alle Anlagen bis zum 30.10.1943 zu zerstören. Das Minenlager und Torpedos die nicht abtransport werden können, werden gesprengt, Unterkünfte und Werkstätten in Brand gesetzt. Als die Boote beladen und auslaufbereit sind, ergeht der Gegenbefehl, der Stützpunkt soll weiter genutzt werden. Mitte November sind einsatzbereit S 26, S 28, S 42, S 45, S 47, S 49, S 51, S 52 und S 72.
01.11.1943 - 14.11.1943 Diverse Gefechte mit gegnerischen Einheiten. Dabei explodiert das sowjetische Patrouillenboot
TK-101 nach einem Volltreffer. Am 8.11.1943 Angriff auf einen sowjetischen Verband. Versenkung des Wachbootes 0122 mit dem Verbandsführer und eines Motorkanonenbootes durch einen Torpedotreffer.
15.11.1943 - 30.11.1943 Einsätze gegen den sowjetischen Brückenkopf südlich von Kerč. Am 17.11.1943 Versenkung des sowjetischen Schellbootes TK-76. In der Nacht zum 21.11.1943 Bekämpfung von sowjetischen Landungsfahrzeugen, zwei Fahrzeuge werden zerstört.
01.01.1944 Neben S 47 stehen in Ivan Baba nur noch S 26, S 42, S 49, S 52 und S 72 einsatzbereit zur Verfügung.
01.02.1944 S47 geht in die Werft nach Konstanza
21.04.1944 - 23.04.1944 Geleitsicherung von Evakuierungskonvois von der Krim nach Rumämien
12.05.1944 - 14.05.1944 Erneut Geleitsicherung von Evakuierungskonvois
01.06.1944 Von 1. Schnellbootflottille, die seit der Krimräumung in Konstanza stationiert ist, sind acht Boote einschließlich S 47 voll einsatzbereit, fünf Boote sind nur bedingt einsatzfähig.
01.07.1944 - 31.07.1944 S 47 erhält eine 40-mm Kanone. S 26, S 28, S 40 und S 42 werden nach Sulina in der Donaumündung verlegt, S 52 geht in die Werft, S 131 erhält in Konstanza eine Motorenüberholung
23.08.1944 62 Bomber, unterstützt von 80 Jagd- und Schlachtflugzeugen greifen den Hafen von Konstaza an. Rumänien verkündet den Frontwechsel, verbunden mit dem Angebot eines befristeten Abzugs der im Land stationierten deutschen Truppen.
25.08.1944 Die 1. Schnellbootflottille erhält um 15:20 Uhr den Befehl, mit den noch fahrbereiten Booten sofort zum Einsatz gegen vorstoßende Einheiten von bereits in sowjetischer Hand befindlichem Gebiet vor Zuzla auszulaufen. S 47, S 45, S 49 und S 51 gehen laufen 40 Minuten aus, die nicht fahrbereiten Boote werden mit Unterstützung von rumänischen Schnellbootfahrern versenkt.
26.08.1944 Vom ASM erhält die 1. Schnellbootflottille keine Befehle mehr und tritt den Marsch nach Varna/ Bulgarien an.
29.08.1944 Nachdem Bulgarien seinen Rückzug aus dem Krieg und die Neutralität des Landes erklärt hat, versenken sich die vier Boote am Morgen des 29.08.1944 vor dem Hafen von Varna auf Position
43° 11′ N27° 57′ O selbst.

Die Besatzungen der selbstversenkten Boote werden am gleichen Tag in ein Internierungslager in der Nähe von Varna gebracht. Am 31. August 1944 verspricht der Oberbefehlshaber der 3. bulgarischen Armee, General Christoff, den Abtransport der internierten Besatzungen. Am 01.09.1944 verlassen die vier Schnellbootsbesatzungen und Angehörige der 30. Ubootflottille das Lager. Bulgarische Schnellbootoffiziere bringen sie zum Zug nach Sofia. Durch ein Partisanengebiet in der Nähe von Nisch und über Belgrad und Ungarn erreichen sie Wien und treffen am 21.09.1944 in Saßnitz ein
Sie bildeten den Stamm für die neue 1. Schnellbootflottille.
   
   
   

Wappen der 1. S-Flottile
Wappen der 2. S-Flottile
Wappen der 1. Schnellbootflottile
Wappen der 2. Schnellbootflottile
   
S 47 im Schwarzen Meer
    S47 neben einem russischem Boot
S 47 im Schwarzen Meet Quelle: Marinearchiv WLB Stuttgart
S 47 neben einem russischem Schnellboot Quelle: Marinearchiv WLB Stuttgart
   
S 47
   
Brücke S 47 Quelle: Marinearchiv WLB Stuttgart
S 47 mit neuer Kalottenbrücke Quelle: Förderverein Museums-Schnellboot
   
S 47 im Schwarzen Meer Quelle: Förderverein Museums-Schnellboot

 

Quellennachweis:
G. Hümmelchen Die deutschen Schnellboote in Zweiten Weltkrieg
H. Frank Die deutschen Schnellboote im Einsatz von den Anfängen bis 1945
J.P. Dallies-Labourdette Die deutschen Schnellboote in Zweiten Weltkrieg
Militärarchiv www.bundesarchiv.de
Marinearchiv www.wlb-stuttgart.de
Homepage www.foerderverein-museums-schnellboot.de
Homepage www.freundeskreis-schnellboote-korvetten.de
Homepage www.zweiter-weltkrieg-lexikon.de
Wikipedia de.wikipedia.org
Manfred Jensen Festschrift "20 Jahre 3. Schnellbootgeschwader"

 

 
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